In der Bevölkerung sind 15-20% der Menschen von Allergien betroffen. Die Anzahl ist stetig am steigen. Dabei besteht ein familiär gehäuftes Auftreten. Leiden eine oder sogar beide Eltern unter Allergien sind auch häufig die Kinder betroffen.
Eine Allergie ist eine erworbene Überreaktion unseres Immunsystems. Die Reaktion entsteht gegenüber körperfremden, eigentlich unschädlichen Substanzen (Allergene). Diese finden sich in der Umwelt und Natur. Häufige Allergene sind Pollen (z.B. Gräser, Bäume), Tierhaare (z.B. Katze, Pferd, Hund), Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Nahrungsmittel (z.B. Eiweiß, Obst, Nüsse).
Typische Symptome einer Allergie sind Niesreiz und Juckreiz der Nase und Augen, laufende oder verstopfte Nase, juckende Haut mit ggf. Hautausschlag (Nesselsucht, Neurodermitis), Bauchschmerzen und Durchfall.
Hauttestverfahren wie der sogenannte Pricktest können Aufschluss darüber geben, gegenüber welchen Allergien eine Neigung besteht. Hierzu werden verdünnte Allergene auf die Haut (meistens Unterarm) getropft und eingeritzt. Bei positiver Reaktion zeigt sich nach kurzer Zeit eine Quaddel mit Rötung und manchmal Juckreiz auf. Durch die eine Blutentnahme können im Labor allergietypische Eiweiße sogenannte IgE-Antikörper zusätzlich bestimmt werden.
Ist nach Umfangreicher Diagnostik eine Allergie erkannt worden, erfolgt eine Beratung über Therapiekonzepte, mögliche Kreuzallergien, Karenz- und Bewältigungsstrategien. Informationsmaterial sowie ein Allergieausweis werden ausgehändigt.
Um Allergiesymptome zu lindern können verschiedene Medikamente gegeben werden. Antihistaminika oder Cortisonpräparate können örtlich als Spray oder auch in Tablettenform bei stärkeren Beschwerden eingenommen werden.
Eine „Allergie-Impfung“ (Hyposensibilisierung) bekämpft die Ursache der Allergie. Hierzu werden über ca. 3 Jahre geringe Mengen des allergieauslösenden Stoffes dem Körper zugeführt. Entweder erfolgt dies über eine Spritze monatlich unter die Haut oder selbständig als Schmelztablette oder Tropfen täglich unter die Zunge.